Bombenstimmung im Hallenbad Schottenau
Am Sonntagnachmittag belagerten die jüngsten Wasserwachtmitglieder das Hallenbad Schottenau und brachten das Wasser sinnbildlich zum Kochen. Schon lange hatten sich die Mädchen und Buben auf diesen Tag vorbereitet und fieberten dem alljährlichen „Zwergerlschwimmen“ entgegen. Nun war es endlich soweit und sie durften ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Für manchen der jungen Wasserwachtler war es der erste Schwimmwettbewerb bei dem er oder sie an den Start gehen konnten. Von den neun Ortsgruppen in der Kreiswasserwacht Eichstätt wurden Schwimmerinnen und Schwimmer aus Beilngries, Breitenfurt, Eichstätt, Gaimersheim, Großmehring und Kipfenberg an den Start geschickt. Begleitet von ihren Jugend- und Gruppenleitern sowie einer großen Schar an Schlachtenbummlern fuhren sie in die Domstadt. Schon auf der Anfahrt stieg die Anspannung und die Gespräche drehten sich nur noch um den Wettbewerb. Nach einem kurzen Duschbad ging es ab ins Schwimmbecken. Fragen wie: „Darf ich vom Starblock springen“? und „wann darf ich endlich starten?“ oder „gegen wen muss ich schwimmen?“ wurden rasch geklärt. Vor dem ersten Schwimmdurchgang begrüßte die stellvertretende Jugendleiterin der Kreiswasserwacht, Doris Keim, die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Schlachtenbummler in der größten Badewanne von Eichstätt.
Gestartet wurde in Einzel- (Brust und Kraul) und Mannschaftsdurchgängen. Diese wiederum waren aufgeteilt nach Altersstufen. In der Stufe I starteten die Kinder der Jahrgänge 2016 -2018, in der Stufe 2 die Kids der Jahrgänge 2014 – 2015. Die Jahrgänge ab 2013 haben im Herbst mit dem Jugendrettungsschwimmwettbewerb ihre eigene Veranstaltung.
Nach einer kurzen Einführung erfolgte endlich der Aufruf zum ersten Durchgang. Nach dem Kommando „auf die Plätze“ erfolgte ein schriller Pfiff und die Starterinnen und Starter sprangen ins Wasser. Schnell baute sich eine tragende Lärmkulisse durch die mitgebrachten Schlachtenbummler auf. Um jeden Meter Vorsprung kämpften die Schwimmerinnen und Schwimmer und gaben dabei ihr Letztes. Nach 25 m Schwimmstrecke verließen sie teilweise mit wackligen Knien das Becken. Was vor dem Start durch die Aufregung entstand, zeigte sich jetzt durch die Leistungsbereitschaft und den Leistungswillen, den die Kinder an den Tag legten. Im Unterschied zu den Einzelwettbewerben wurden bei den Mannschaftsdurchgängen aus den Gegnern nun Partner. Hier gilt es in der Gruppe ein gutes Ergebnis zu erreichen. Gemeinsam ein Ziel zu erreichen und herausfinden, welche Aufgabe der Einzelne am besten lösen kann, ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Genau wie bei einer Rettung von ertrinkenden Menschen, kommt es auf die Teamarbeit an, die letztendlich zum Erfolg führt. Um dem ganzen eine spielerische Komponente zu geben, wurden Durchgänge mit Hilfsmitteln aus der Wasserrettung, wie einem Rettungsring, dem Schwimmbrett oder von Bekleidung (T-Shirts), eingebaut. Schwimmen und Tauchen wechselten sich ab. Es war einiges an Geschicklichkeit bei der Verwendung der Hilfsmittel gefragt. Dadurch zeigte sich wer viel Fleiß in die Vorbereitung der Veranstaltung gelegt hat, denn Übung macht den Meister.
Zur Siegerehrung machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Weg in den BRK Kreisverband Eichstätt. Zwischenzeitlich arbeitete das Organisationsteam und Teresa Gampl, Jugendleiterin der Kreiswasserwacht, an der Auswertung und Bearbeitung der Urkunden. Da der Lehrsaal in der Kreisgeschäftsstelle die Teilnehmenden und Gäste nicht fassen konnte, wurde die Siegerehrung kurzerhand in den Hof verlegt. Peter Gampl, Vorsitzender der Kreiswasserwacht, übernahm die Prämierung der Teilnehmenden. In seinem Grußwort bedankte er sich bei den Starterinnen und Startern, aber auch bei den Verantwortlichen in den Ortsgruppen, die durch ihren Einsatz Veranstaltungen wie diese ermöglichen. Dabei berief er sich auf den Anfangstext der Urkunden, die mit dem Satz beginnen: „Ich war dabei“. So geht es der Kreiswasserwacht nicht darum, die besten Schwimmerinnen und Schwimmer zu prämieren, sondern jedem Kind das in der Wasserwacht beheimatet ist die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Gemeinsam stark sein sei das Zauberwort in der Wasserwacht. Sich auf seine Kameradin und seinen Kameraden verlassen zu können sei ebenso wichtig wie die Beherrschung der Schwimmtechnik. Zur Erinnerung an diesen Tag in der Wasserwacht bekommt jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer eine Urkunde und die dazu passende Medaille, denn jeder der dabei ist gehört zu den Siegern. Die anwesenden Eltern bat er darum, weiterhin das Interesse ihrer Kinder an der Wasserwachtarbeit zu fördern. Durch dieses Engagement tragen sie zur Steigerung der sozialen Kompetenz ihrer Kinder bei und leisten so einen wesentlichen Beitrag zum Gemeinwohl.
Folgende Platzierungen wurden erreicht:
Beim Mannschaftswettbewerb der Stufe I belegte Beilngries/Kipfenberg mit 3323 Punkten Platz 1, gefolgt von Großmehring 1 mit 2605 Punkten auf Platz 2 und Gaimersheim 1 mit 2561 Punkten auf Platz 3. Im Mannschaftswettbewerb Stufe II ging die Goldmedaille mit 3688 Punkten an Eichstätt, Silber erhielt mit 3683 Punkten Beilngries 1 und die Bronzemedaille ging an Beilngries 2 mit 3637 Punkten.
In den Einzeldurchgängen der Stufe I standen Hemauer Marie (Platz 1), vor Baumann Pari (Platz 2) und Sitzmann Lena (Platz 3) auf dem Siegerpodest.
In der Stufe II belegte den 1. Platz Grasser Josephine, Platz 2 Merkl Sophie und Platz 3 Ried Linda.
Die 25m Kraul Strecke legten Alm Lotta (1. Platz) und Brucks Paul (2. Platz) zurück.